Gewandungen der Germanen
Oberbegriff von vormittelalterlichen Volksstämmen Mitteleuropas und Skandinavien. Dieses historische Volk des Altertums wird durch sprachliche Gemeinsamkeiten bestimmt, nämlich den sog. germanischen Sprachen. Es handelt sich bei den Germanen aber nicht um ein einheitliches Volk im modernen Sinn, sondern um eine Sammelbezeichnung. Die Schrift der Germanen setzte sich aus Runenzeichen zusammen. Die ältesten bekannten germanischen Runenschriften sind um 200 n. Chr. datiert. Das Gebiet, in dem die Germanen siedelten wurde von den Römern als „Germania“ bezeichnet. Die Römer nannten die Germanen auch „Barbaren“, was bedeutete, dass diese Stämme jenseits der Alpen weder Lateinisch noch Griechisch sprachen und eine gänzlich andere Lebenskultur pflegten. Es lag hauptsächlich zwischen Weichsel, Donau und Rhein. Dieser Begriff ist erstmals um 80. v. Chr. überliefert. Wichtige Stämme waren die Alemannen, Westgoten. Sachsen, Angeln, Bajuwaren und Franken - darüber hinaus gab es aber noch zahlreiche andere germanische Stämme. Nach der Volkerwanderungszeit treten einige Germanen das Erbe Roms an.
Über die Bekleidung der Germanen wissen wir Einiges - was wir archäologischen Funden von Moorleichen zu verdanken haben. Die Bekleidung der Germanen bestand überwiegend aus gewebten Woll- und Leinenstoffen. Anders als die Römer trugen die Germanen Hosen, und zwar kurze und lange Beinkleider. Dazu wurde eine Tunika (oft auch "Kittel" genannt) kombiniert. Er wurde mit oder ohne Ärmel getragen. Als Oberbekleidung wurde ein Mantel getragen, der mit einer Fibel fixiert wurde. Frauen trugen den sog. "Peblos", ein bodenlanges Kleid, das mit Fibeln an den Schulten fixiert und auf der Taille gegürtet wurde. Des Weiteren sind Röcke belegt, die entweder lang - für Damen - oder kurz - für Mädchen - waren. Auch wurde Abbildungen entnommen, dass Damen unter dem Überkleid ein schlichtes Unterkleid , ähnlich der Herrentunika, trugen. Alle diese Kleidungsstücke beeinflussten natürlich auch die Tracht des Mittelalters. Schließlich war sie deren Vorläufer. So sind auch die Grenzen von der germanischen Gewandung zu der des (vor allem frühen) Mittelalters nur schwer zu ziehen. Einige mittelalterliche Gewänder unsers Sortiments können deshalb auch als Germanen-Bekleidung getragen werden.