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Glossar für mittelalterliche Gewandungen

Um Ihnen einen Überblick über die Fachbegriffe und Kleidungsstücke zu geben, haben wir Ihnen hier ein kleines Glossar der mittelalterlichen Gewandung zusammengestellt.
Die verwendeten Stoffe im Mittelalter waren meist Baumwolle und Wolle.

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FachbegriffErklärung
Barett Kopfbedeckung, die im Spätmittelalter aufkam und auch in der Renaissance beliebt war. Bei dieser Haubenart gab es große Unterschiede in Form und Gestaltung. Auch wurden Barette oft mannigfach verziert, wie zum Beispiel durch Federn oder Stickereien. Des Weiteren war diese im 15. Jahrhundert entstandene Mützenform zunächst kennzeichnend für Scholaren und Gelehrte. Bald aber trugen auch die Adeligen diese Hutform, und schließlich auch der dritte Stand. Auch die Tracht der -> Landsknechte beinhaltete Barette. Im Verlauf des 17. Jahrhunderts etablierten sich andere Hutformen, sodass das Barett an Beliebtheit verlor.
Beinling Beinlinge oder auch Unterstrümpfe waren eine mittelalterliche Alternative zur Hose. Dieses historische Beinkleid bestand aus zwei Teilen für jedes Bein, die jeweils durch Bänder, Gürtel oder Stricke zusammengehalten wurden. Der älteste bekannte Textilfund von Beinlingen stammt von Ötzi, der Gletschermumie. Es gab diese Hosenform also bereits in der Steinzeit. Obwohl bereits die -> Germanen Hosen trugen, bestand die Herrenmode des Mittelalters hüftabwärts hauptsächlich aus Beinlingen. Die mittelalterlichen Beinlinge wurden an der Bruche, der Unterhose, befestigt. Erst im 15. Jahrhundert wurden dann Beinkleider, die modernen -> Hosen ähnelten, beliebter.
Beinwickel -> Wadenwickel
Bliaut Frühmittelalterliches Überkleid für Damen mit Ärmeln, Vorläufer und Variante des -> Surkots.
Bluse Die ursprünglich lose fallende Bluse (im 19. Jahrhundert entlehnt von franz. 'blouse' = „Kutscherkittel“, „Staubmantel“, „Arbeitskittel“) stammt ursprünglich vom Hemd ab. Die Wortherkunft von „Bluse“ ist zwar unsicher, aber man geht davon aus, dass sie auf französische Kreuzfahrer zurückgeht, die einen blau eingefärbten Kittel über ihre Rüstungen legten, um diese gegen Staub zu schützen. Aus den römischen Tuniken des Altertums entwickelte sich im Mittelalter das von Damen wie Herren getragene, hemd- bzw. kittelartige Untergewand. Dieses mittelalterliche Kleidungsstück war der Vorläufer des modernen Hemds, aus welchem sich wiederum die Bluse entwickelte. Die ältesten bekannten Hemdrelikte und Abbildungen verfügten über einen reduzierten Schnitt: Es handelte sich um ein helles, bodenlanges Gewand aus Leinen mit einfachen Arm- und Halsausschnitt. Erst im Mittelalter wurden erstmals an Hals- und Armausschnitten Bündchen angesetzt, wodurch auch erstmals ein Kragen entstand. Allerdings wurde es – streng historisch gesehen – erst im Laufe des 19. Jahrhunderts zum eigenständigen Obergewand für Herren, und auch die Damenbluse bürgerte sich zu diesem Zeitraum ein.
Bis dahin wurden Hemden stets auf der Haut als Untergewandung (eben als Unterhemd für Männer oder Unterkleid für Damen) getragen. Schließlich wurde die Damenbluse als eigenständiges Obergewand im Verlauf des 19. Jahrhunderts zum festen Bestandteil der Damenmode. Da das Kleidungsstück sich demnach erst diesseits der Neuzeit durchgesetzt hat, sind unsere Damenblusen zwar nicht als historisch authentisch zu bezeichnen – dennoch aber hat es sich in der Mittelalterszene etabliert, Blusen als festen Bestandteil der mittelalterlich inspirierten Damengewandung anzubieten.
Unsere historisierenden Blusen erweitern die Möglichkeiten der Frauenbekleidung, die geschichtlich korrekter Weise nur aus langen Kleidern bestand, um Gewandungen aus Bluse und Rock. Geschichtlich originalgetreuer als das Tragen einer Bluse als Obergewand ist es aber, ein Ensemble aus Bluse und Rock als Untergewand zu nutzen, über welchen ein Obergewand angelegt wird. So wäre die Funktion als Untergewand gewahrt. Insgesamt sind unsere Blusen für Burgfräulein, Schankweib, Hexe, Magd oder holde Maid neben der Fertigung aus natürlichen Stoffen aber auch in ihren Schnittformen an die historisch authentische mittelalterliche Gewandung angelehnt. Beispielsweise Schnürung, weite Ärmel, Schößchen oder die Farbgebung entsprechen durchaus historischen Darstellungen von Gewandung im Mittelalter. Somit ist unser Blusensortiment durchaus historisch inspiriert und mittelalterlichen Gewandung nachempfunden – wenn auch ein Zeitreisender die Bluse an sich im historischen Mittelalter vergeblich suchen würde.
Bruche Mittelalterliche Unterhose. Die Untergewandung der Herrn wie Damen bestand aus -> Hemd und Bruche. Bruchen bestanden meist aus weißem Leinen- oder Baumwollmaterial. Die Länge der mittelalterlichen Bruche konnte variieren, aber meistens endete sie oberhalb, unterhalb oder an den Knien. Typischerweise war die Bruche weit geschnitten.
Bundhaube Die Bundhaube (auch „Coiffe“ oder „Hersenier“) ist eine mittelalterliche Kopfbedeckung, die von Männern und auch Kindern aller gesellschaftlichen Schichten getragen wurde. Sie zählen ab dem 13. Jahrhundert zu den beliebten Kleidungsstücken des Mittelalters. Die hier rekonstruierte historische Bundhaube war ein zentrales Element der mittelalterlichen Herrentracht. Auf zahlreichen überlieferten Bildquellen der Epoche sind Bundhauben dargestellt. Diese Mützenart wurde meist aus Leinen hergestellt. Ein Charakteristikum der Bundhaube war, dass sie eng am Kopf anlag und unter dem Kinn durch Binden fixiert werden konnte. Die Bundhaube im Mittelalter konnte als eigenständige Kopfbedeckung getragen werden. Aber auch wurden mittelalterlichen Bundhauben als Unterbekleidung für sämtliche historische Kopfbedeckungen gebraucht.
Coiffe -> Bundhaube
Cotte Auch "Kotte". Von der Tunika und dem schlichten Kleid nicht ganz trennscharf abgrenzbares, kittelähnliches Textil aus der Kategorie der Oberbekleidung. Wurde im Mittelalter von beiden Geschlechtern getragen. Wir bieten bodenlange Cotten für Damen und Cotten für Herren an.
Chainse Eine schlichte weiße Untertunika, bzw. ein Untergewand, das aus der altfranzösischen höfischen Literatur überliefert ist.
Farben Ab dem Hochmittelalter waren bunte, auffallende Farben besonders beliebt. Besonders die höfische Adelstracht wurde ab dem 13. Jahrhundert immer farbenprächtiger gestaltet. Die Gewandung ärmerer Bevölkerungsschichten zeichnete sich hingegen durch dunklere, gedeckte Farbgebung aus. Durch die Farbwahl können also Gewandungen verschiedener gesellschaftlicher Schichten des Mittelalters realisiert werden.
Fibel Typisch für die Bekleidung im Mittelalter waren Gewandnadeln oder Fibeln, die aus Brosche und Sicherungsnadel bestanden. Beide Geschlechter nutzten diese, um Gewänder zu fixieren und zu drapieren. Wir bieten deshalb auch eine einfache und authentische Ringfibel aus Bronze an, um eine möglichst authentische Gewandung zu garantieren.
Glöckchen -> Schellen
Geren Keil- oder triangelförmige Stoffelemente, die seitlich in Kleidungsstücke mit langem Rock eingenäht wurden. Diese Praxis aus dem mittelalterlichen Schneiderhandwerk dient dazu, das Volumen der Schnitte zu vergrößern. Geren erlauben so auch einen größeren Bewegungsradius. Wir setzen diese Praxis in einigen unsere Schnitte um. Beispielsweise unsere Cotte oder auch unsere seitlich geschlossenen Kutten weisen Geren auf. Diese und die aus der mittelalterlichen Schneiderpraxis stammenden seitlich eingenähten Geren (triangelförmige Stoffelemente) geben Bewegungsfreiheit und Volumen. Eine große Ansammlung von Geren bewirkt demnach ein weitfaltiges Kleidungsstück, wie zum Beispiel beim Schnitt unseres zweifarbigen Rock im -> mi-parti Stil erkennbar.
Gugel Die Gugeln sind separat getragene Kapuzen mit überlangen Zipfeln (sog. -> „Sendelbinden“). Sie waren zentrale Elemente der historischen mittelalterlichen Übergewandung. Zunächst handelte es sich dabei um ein Kleidungsstück der niederen Stände, aber ab dem 14. Jahrhundert wurde die Gugel auch beim Adel beliebt. Vor allem die von den Adeligen getragenen Kopfbedeckungen waren oft farbenfroh gestaltet, wie auf bildlichen Darstellungen überliefert ist (z.B. Fresken auf Schloss Runkelstein).
Im Unterschied zu den heute geläufigen Kapuzen wurden sie im Mittelalter als eigenständiges, schulterbedeckendes Kleidungsstück getragen. Ein weiteres Kennzeichen mittelalterlicher Gugeln ist, dass diese stets eine Kragenpartie als Übergang von Schulterkleid und Kopfbedeckung aufwiesen. Dieses Halsteil wurde über den Ausschnitt und der Schulterpartie angesetzt, wohingegen die modernen Kapuzen übergangslos direkt am dazugehörigen Kleidungsstück angebracht sind. Durch einen großzügigen Schnitt des capeähnlichen Schulterelements wurde Aufsetzen und Zurückschlagen der Gugel bequem ermöglicht. Insgesamt finden sich diese Kennzeichen der historischen Kopfbedeckungen in unserer originalgetreuen Rekonstruktion von mittelalterlichen Baumwoll-Gugeln und Wollfilz-Gugeln allesamt wieder.
Gürtel Gürtel gab es nachgewiesenermaßen schon in der Steinzeit. Das praktische Accessoire wird um die Körpermitte getragen und kann mehrere Zwecke erfüllen: Entweder es hält rein funktional die Kleidung zusammen und Sorgt für einen guten sitz der Gewänder. Oder aber ein Gürtel wird als dekoratives Zubehör getragen, und dient somit als Schmuck. Gürtel waren ein fester Bestandteil der mittelalterlichen Bekleidung beider Geschlechter. Die Hose bzw. Beinlinge der Herren sowie die Kleider der Damen wurden gegürtet. Denn spätestens ab dem Hochmittelalter wurden körpernahe Silhouetten in der Mode beliebt.
So vertreiben wir auch ein für sämtliche Herrengewandungen passenden Baumwollstrick für Männer. Adelige im Mittelalter trugen oft reich verzierte Prunkgürtel aus kostbaren Materialien wie Leder, Seide oder Brokat, die reich mit Goldschmuck und Edelsteinen verziert waren. Angelehnt an diese Vorbilder bieten wir auch Prunkgürtel für Damen an, die reich und detailgenau mit bunten Glassteinen bestickt sind. Außerdem haben Sie die Möglichkeit, einen schlichten Baumwollgürtel für Damen in diversen ansprechenden Farben bei uns zu erwerben.
Haarbeutel -> Haube
Haube Im Mittelalter gab es verschiedene Kopfbedeckungen für Damen. Eine beliebte Variante war die Haube. Sie wurde von Damen aller Stände getragen. Sie fungierten oft auch als Haarbeutel, in denen das gesamte Haupthaar versteckt werden konnte. Die Haarbeutel von Edelfrauen wurden meist mit Wappenstickereien oder Kostbarkeiten wie Edelsteinen oder Perlen verziert. Wir bieten Ihnen Hauben aus Baumwolle mit Leinenstruktur in verschiedenen Ausführungen. So führen wir beispielsweise eine schlichte Damenhaube. Aber auch eine Haube mit Schild finden Sie in unserem Angebot. Des Weiteren haben Sie auch die Möglichkeit, eine Damenhaube mit Bändern bei uns zu erwerben.
Hemd Beim Hemd (von indogermanisch rekonstruiert '*kem-' = „bedecken“, „verhüllen“; später althochdeutsch 'hemidi', 'hemithi'; schließlich mittelhochdeutsch 'hemede', 'hemde') handelt es sich um ein äußerst traditionsreiches Kleidungsstück aus der ursprünglichen Kategorie der Unterwäsche, das es schon im Altertum gab. Vermutlich entwickelte sich das Hemd aus der römischen Untertunika. Im Mittelalter wurde durch das mittelhochdeutsche 'hemde' zum einen das Unterkleid der Frau, und zum anderen das Unterhemd des Mannes bezeichnet. Die ältesten bekannten Hemdrelikte und Abbildungen verfügten über einen reduzierten Schnitt: Es handelte sich um helle, bodenlange Gewänder aus Leinen mit einfachen Arm- und Halsausschnitt. Erst im Mittelalter wurden an Hals- und Armausschnitten Bündchen angesetzt, wodurch auch erstmals ein Kragen entstand. Allerdings wurde es streng historisch gesehen erst im 19. Jahrhundert zum eigenständigen Obergewand. Bis dahin wurden Hemden stets auf der Haut als Untergewand (eben als „Unterhemd“) getragen. So kleideten die Herren ihren Oberkörper in Hemd und Tunika.
Im frühen Mittelalter reichte das Herrenhemd wahrscheinlich bis zu den Oberschenkeln, während es im 12. und 13. Jahrhundert mitunter bodenlang und seitlich geschlitzt sein konnte. Schließlich wurde das Hemd im 14. Jahrhundert kürzer, da auch die Oberbekleidung verkürzt wurde. Über dem auf der Haut getragenem Hemd wurde ein Obergewand, Tunika oder Cotte angelegt. Des Weiteren resultiert der vergrößerte Halsausschnitt bei beiden Geschlechtern, der im späten Mittelalter in Mode kommt, in einer besonders aufwändigen Gestaltung der Halspartie. Denn nun im 15. Jahrhundert wird das Hemd unter dem Obergewand durch die tiefe Decollage sichtbar. Auch werden die Ärmel weit und ragen als Puffärmel oder mit Schlitzen aus dem Obergewand heraus.
Da sich das Herrenhemd als Obergewandung erst vollends im 19. Jahrhundert etabliert hat, ist unser Hemdensortiment – sofern es als eigenständige Oberbekleidung getragen wird – historisch nicht vollkommen authentisch. Aber als Untergewand unter Tunika, Wams und Skapulier hingegen wurde das Herrenhemd im Mittelalter durchaus getragen. Auch finden sich kurze Hemden bereits im frühem Mittelalter: Der älteste archäologische Nachweis eines kurzen Hemdes (Hemd von Skjoldehamn) stammt aus der Zeit um 1000. Vor allem aus dem Spätmittelalter sind oft Darstellungen von kürzeren Hemden überliefert. Dabei handelt es sich meist um hüftlange, weite Hemden mit angedeuteten Schlitzen auf den Seiten. Mittlerweile ist das Tragen eines mittelalterlich wirkenden Ensembles aus Hemd und Hose aber eine populäre Gewandungsvariante (anstatt der streng historischen, langen Herrengewänder und Gewandung aus Hose und Tuniken bzw. Skapulier), die mittlerweile nicht mehr aus der Mittelalterszene wegzudenken ist. Lassen Sie sich von unserem breiten Sortiment an historisierenden Hemden anregen!
Hersenier -> Bundhaube
Hose Bereits die -> Germanen trugen Hose wie aus archäologischen Funden (Thorsberg-Hose aus dem 4. Jahrhundert) und zeitgenössischen Überlieferungen bekannt ist. Schon während der Völkerwanderungszeit und schließlich auch im Mittelalter wurden Hosen fester Bestandteil der Herrenbekleidung. Oft wurden diese knieabwärts mit ->Wadenwickel getragen. Jedoch nur bis ca. 900 wurden in Europa auch Oberhosen getragen, neben der Kombination von -> Bruche und -> Beinlingen. Beinlinge sind die mittelalterliche Variante der klassischen Hose. Denn im 11. Jahrhundert wurden sie immer beliebter. Das resultierte darin, dass die klassische Hose von dem Strumpfpaar der Beinlinge verdrängt wurde. Erst im 15. Jahrhundert wurden dann Beinkleider, die modernen Hosen ähnelten, beliebter. Dennoch hat es sich in der Gewandungsszene eingebürgert, dass Herren als typisches Outfit auch ein Ensemble von Hemd und historisierender Oberhose tragen. Deshalb bieten auch wir ein großes Angebot an Hosen, das vom Mittelalter inspiriert wurde.
Kappe Die mittelalterliche Herrentracht wies verschiedene Kopfbedeckungen auf. Eine beliebte und weitverbreitete Variante war eine Kappe, die hier realisiert wurde. Diese Kappen aus Filz oder Stroh wurden vor allem von den unteren Ständen getragen. Diese Kopfbedeckungen sollten vor allem vor Kälte und Witterung schützen. Meistens waren die Kappen der einfachen Landbevölkerung grau oder schwarz. Diese auch von uns angebotene Kappenart ist ein typischer Klassiker der mittelalterlichen Gewandung der einfachen Leute, die während der ganzen Epoche in gleicher Form getragen wurde.
Kapuze Kapuzen und -> Gugeln mit langen Zipfeln waren zentrale Elemente der historischen mittelalterlichen Übergewandung. Sie sollten vor Wind und Wetter schützen. Im Unterschied zu den heute geläufigen Kapuzen wurden beide im Mittelalter auch als eigenständige Kleidungsstücke getragen. Ein weiteres Kennzeichen mittelalterlicher Gugeln und Kapuzen ist, dass diese stets eine Kragenpartie als Übergang von Schulterkleid und Kopfbedeckung aufwiesen. Dieses Halsteil wurde über den Ausschnitt und der Schulterpartie angesetzt, wohingegen die modernen Kapuzen übergangslos direkt am dazugehörigen Kleidungsstück angebracht sind. Durch einen großzügigen Schnitt des capeähnlichen Schulterelements wurde Aufsetzen und Zurückschlagen der Kapuze oder Gugel bequem ermöglicht. Insgesamt finden sich diese Kennzeichen der historischen Kopfbedeckungen in unserer originalgetreuen Rekonstruktion allesamt wieder.
Kleid Die Damenbekleidung bestand im Mittelalter aus einem oft schlichten Kleid, über dem ein Überkleid getragen wurde, und darüber schließlich ein Mantel. Die Ärmel der Adelstracht waren meistens weit ausgestellt und endeten nicht selten in Trompetenärmeln, während sozioökonomisch schwächer gestellte Frauen Kleider mit geraden Ärmeln trugen. Die Damenkleider waren schon im Frühmittelalter immer knöchellang. Außerdem waren ab dem Hochmittelalter bunte, auffallende -> Farben besonders beliebt. Des Weiteren war es festes Bestandteil der mittelalterlichen Tracht der Frauen, eine -> Cotte oder ein Unterkleid zu tragen. Über diesem Untergewand wurde stets ein Obergewand getragen – entweder ein -> Skapulier (der Überwurf) oder ein -> Surkot (das Überkleid). Dadurch, dass das Oberkleid durch die Schnürung eng an den Körper angepasst werden konnte, war ein -> Gürtel nicht mehr unbedingt notwendig, wurde dennoch oft aber als Schmuck unter der Brust oder auf den Hüften getragen. Die Betonung der Figur durch körpernahe Schnitte oberhalb der Taille war seit dem Hochmittelalter sehr beliebt. Wir führen ein vielfältiges Sortiment an authentischen Mittelalterkleidern.
Kutte Im Verlauf des Mittelalters wurden die bis an die Knöchel reichenden Mönchskutten kennzeichnend für die klösterliche Tracht. Ab dem Frühmittelalter begannen sich zwischen weltlicher und geistiger Tracht große Unterschiede herauszubilden. Angeregt durch die Reform Benedikts von Aniane im 9 Jahrhundert, wurde die Kleidung des Klerus im Laufe des Mittelalters einheitlich. Die einzelnen geistlichen Orden wurden so an ihrer Kleidung und deren Farbe erkennbar. Zum Beispiel trugen die Benediktinermönche vor allem Mönchskutten aus schwarzer Schafwolle. Der Zisterzienser-Orden aber kleidete sich in helle, beige Wollkutten. Die Mönche trugen, anders als die Bauern mit ihren kürzeren Tuniken, lange Kutten, oft darüber Übergewänder (->Skapuliere) und weite Mäntel (->Umhang)>. Beides finden Sie neben dem großen Angebot an mittelalterlichen Kutten auch in unserem Webshop.
Leibrock -> Tunika
Mi-Parti Beliebte und farbenfrohe Modeströmung der höfischen Welt des Mittelalters. Zeitlich ist sie ab dem 12. Jahrhundert bis zur Epochenschwelle zur Frühen Neuzeit zu verordnen. 'Mi-parti' kommt aus dem Französischem und bedeutet "halb geteilt". Demnach zeichnet sich dieser Still durch die vertikale Anordnung zwei verschiedener Farben auf einem Kleidungsstück - sei es Kleid, Tunika, Waffenrock oder Hose. Sie finden in unserem Angebot diverse mittelalterliche Gewänder im mi-parti Stil, so zum Beispiel einen -> Waffenrock, ein Kleid oder einen Rock.
Mittelalter Die Epochenbezeichnung „Mittelalter" umspannt die europäische Geschichte zwischen Antike und Neuzeit. Es gibt unterschiedliche Ansätze zur genauen Datierung dieser Ära. Grob umrissen wird aber auf jeden Fall die Zeitspanne zwischen 6. und 15. Jahrhundert unserer Zeitrechnung.
Pelerine Pelerinen sind capeähnliche, halblange Schulterumhänge aus der Kategorie der Übergewänder. Der Begriff „Pelerine“ kommt vom lateinischen 'peregrina', was zunächst so viel wie „Fremde“ bedeutet, im Mittelalter entwickelt sich aber zusätzlich die Nebenbedeutung „Pilgermantel“. Denn frontal offene, ärmellose Kurzumhänge, die Pelerinen, waren fester Bestandteil der Gewandung der Pilger auf dem Jakobsweg, woher auch die Wortbedeutung stammt. Die älteste überlieferte Abbildung von Jakobspilgern mit Pelerinen stammt aus dem 12. Jahrhundert. Aber nicht nur für Wallfahrer, sondern auch für alle übrigen Reisende bot das historische Kleidungsstück, dass über dem Mantel getragen wurde, Schutz vor Kälte, Witterung und Umwelteinflüssen. Diese Ursprünge als von traditionell von mittelalterlichen Wallfahrern getragenes weites Schultercape aus Stoff oder Leder inspirierten auch den Bereich des Habits der katholischen Geistlichen, denn dort wird ein ähnliches Kleidungselement immer noch genutzt, die sog. 'Pellegrina'.
Pluderhose Die mittelalterliche Pluderhose ist kennzeichnend für das Spätmittelalter. Denn angeregt durch die bunten, exzentrischen Pumphosen der Landsknechte etablierten sich die Pluderhosen ab ca. 1500 auch bei breiteren Bevölkerungsschichten. Aber bereits seit dem 10. Jahrhundert gibt es Modeströmungen, die weit faltige, pludrige Hosen beinhalten. Eine Pluderhose bestand idealerweise aus einem Stück Stoff um die 200 Ellen Länge. Da diese Stoffmengen kostenintensiv waren, war es gängige Praxis unter den ärmeren Zeitgenossen sich eine übergroße Hose schneidern zu lassen und diese dann auszustopfen, um den pludernden Effekt zu erzielen. Besonders der Klerus verurteilte die Pumphosen 15. Jahrhundert als unzüchtig, lasterhaft und teuflisch. Nicht nur die Geistlichkeit, sondern auch Stände und Adel verhängten zunächst mitunter Strafen und Vorschriften gegen die Pumphose. So regulierte der Rat von Braunschweig 1579 den Stoffverbrauch der Hosen auf nur 12 Ellen und der brandenburgische Kurfürst Joachim II. verbot die Pumphose, was aber die Beliebtheit des Hosenschnitts im Spätmittelalter nicht eindämmen konnte.
Rock Im Verlauf des Mittelalters entwickelte sich die Damenmode dahingehend die Figur zu betonen. Durch enge Mieder wurde der Oberkörper in Szene gesetzt, und die Taille wurde durch weite, faltige Röcke optisch hervorgehoben. Schon im Frühmittelalter bestand die allgemeine Damentracht aus langen Gewändern mit Röcken, die oft durch dekorativ verzierte Gürtel zusammengehalten wurden. Die Röcke der Kleider waren sehr lange und reichten bis zum Knöchel. Selbstverständlich ist aus historischer Sicht darauf hinzuweisen, dass die Kombination von Rock und Bluse das klassische Damenkleid erst im 19. Jahrhundert ablöste. Dennoch hat es sich in der mittelalterlich inspirierten Gewandungsszene für Damen durchgesetzt, mittunter auch Röcke zu tragen. So wird die traditionell aus Kleidern bestehende Damenbekleidung um ein weiteres Gewand erweitert. Selbstverständlich können Röcke auch hervorragend als Teil der Übergewandung auf einem schlichten Unterkleid oder der -> Cotte getragen werden, wodurch sich wiederum ein deutlicherer Geschichtsbezug ergibt. Wir empfehlen unsere historisierenden Röcke aus reiner Baumwolle.
Rundkappe Typische Kopfbedeckung der historischen Wikingertracht. In der Fundstätte Birka lassen sich mehrere verschiedene Kopfbedeckungen der Männertracht der Wikinger nachweisen. Mützen, Hüte und Kappen waren fest verankert in der Herrenbekleidung der Wikinger. Eng anliegende Kappen wie diese auch von uns realisierte Kopfbedeckung findet man des Weiteren auf zahlreichen überlieferten Bildquellen des Wikingerkulturkreises, wie z.B. bei den Schnitzereien des Schiffsbegräbnis von Oseberg aus dem 9. Jahrhundert.
Schellen Im Hochmittelalter wurde es sehr beliebt, Kleidung mit Schellen und Glöckchen zu versehen. Besonders am Gürtel oder an einem um die Schulter hängendem Band, aber auch an den Sendebinden, den langen Zipfeln der Gugeln wurden Schellen angebracht. Die akustischen Signale dieser Gewandung verkündeten jede Bewegung des Trägers. Diese Aufwertung der historischen Bekleidung wurde von Damen wie Herren vorgenommen. Ursprünglich entsprang das Tragen von Schellen an der Bekleidung der höfischen Adelswelt, bis schließlich diese Gewohnheit im 15. Jahrhundert auch vom Bürgertum übernommen wurde. Werden auch Sie selbst kreativ und individualisieren Sie Ihre historische Gewandung, indem Sie einige unserer Glöckchen an Umhängen, Kleidern, usw. annähen.
Sendelbinde Die überlangen Zipfel der mittelalterlichen -> Gugeln. Dies waren Kapuzen mit capeartigen Schulterkleidern, die als eigenständige Kleidungsstücke getragen wurden. Im Französischen Raum auch 'Cornettes' genannt, womit aber auch Zipfeln an den Ärmeln bezeichnet werden konnten. Auf Englisch spricht man von der 'Liripipe'. Im Hochmittelalter wurden die Selndelbinden mitunter so lange, dass man sie sich mehrmals um den Hals schlingen konnte. Die Sendelbinden der Adelsgugeln wurden mitunter mit Kostbarkeiten wie Edelsteinen und Perlen verziert, oder mit Wahlsprüchen geschmückt. Oft wurden an der Sendelbinde -> Schellen und Glöckchen befestigt.
Skapulier Das Skapulier (von lat. 'scapularium' = „Schulterkleid“) ist ein mittelalterliches Kleidungsstück, das zu den Übergewändern zählt. Es ist ein Überwurf, der von der weltlichen Bevölkerung über dem Gewand, bei Geistlichen als Teil der Ordenstracht über Tuniken und Kutten getragen wurde. Beispielsweise war das Skapulier fester Bestandteil des Habits der Karmeliter, die 1180 gestiftet wurden, neben vielen weiteren Orden. Dennoch ist der ärmellose Überhang nicht nur Bestandteil der Bekleidung des Klerus, sondern wird im Mittelalter auch von breiteren Bevölkerungsschichten getragen. Seiner Form nach besteht ein Skapulier aus zwei körperlangen Stoffstreifen, welche über Brust und Rücken getragen werden.
Anstatt von Ärmeln hat das Skapulier durch seinen Schnitt bedingte einfache Armschlitze. Darüber hinaus konnte eine Kapuze Element des Überwurfs sein, musste aber nicht unbedingt integriert sein. Im Allgemeinen bestand die mittelalterliche Herren- und auch Damenbekleidung stets aus Untergewändern, über denen Oberbekleidung (wie das Skapulier) getragen wurde. Ein a href="/mittelalter-skapuliere" title="Mittelalter Skapulier">Herrenskapulier lässt sich beispielsweise hervorragend mit einem Ensemble aus Hose und Tunika, bzw. Hemd kombinieren. Ein Skapulier für Damen kann bestens mit einem Kleid oder Rock mit Bluse getragen werden.
Sorket -> Surkot
Surkot Wird auch Sorket oder Surcote genannt. Der Begriff stammt ursprünglich aus dem Französischem und bedeutet so viel wie "über ('sur') der -> Cotte ('cote') getragen". Hierbei handelt es sich um einen Oberbegriff für mittelalterliche Damenüberkleider. Diese Bezeichnung wird ab dem späten 12. Jahrhundert bis ins 14. Jahrhundert hinein verwendet. Im Mittelalter wurde über dem Damenuntergewand, der -> Cotte oder dem -> Kleid, stets ein Obergewand getragen. Im Mittelhochdeutschen bezeichnete man diesen Oberrock nicht nur als 'surkôt', sondern auch als 'suckenîe' oder 'suggenîe'. Im Verlauf des 14. Jahrhundert werden dann ärmellose Surkots populär, deren Armlöcher immer tiefer, bis schließlich zu den Hüften, ausgeschnitten wurden. Diese ärmellosen Surkots wurden bis ins 16. Jahrhundert hinein vor allem von adeligen Damen getragen. Wir bieten authentische mittelalterliche Surkots in -> Baumwolle oder Filz aus -> Wolle an.
Tunika Auch „Leibrock" genannt. Der Begriff wurde aus dem Lateinischen ins Deutsche entlehnt. Bei Tuniken handelt es sich um T-förmige und traditionsreiche Kleidungstücke. Insgesamt sind Tuniken einfach geschneiderte Textilien mit Ärmeln. Die Tunika war das typische Kleidungsstück der mittelalterlichen Herrenbekleidung. Bereits im Frühmittelalter bestand die durchschnittliche Volkstracht für Herren bei keltischen, germanischen und slawischen Volksstämmen aus Leibrock mit langen Ärmeln, Hose sowie Mantel. Bis hinein ins Hochmittelalter trug man weite und meist lange, oberhalb der Hüften durch einen Gürtel zusammengehaltene Tunika.
Schon vor dem 11. Jahrhundert wird die im Frühmittelalter noch kürzere Tunika vor allem des Adels und Bürgertums immer länger, bis man die Tunika schließlich bis an die Knöchel trägt. Dadurch wird die Männermode der Damenbekleidung so ähnlich, dass beide Geschlechter innerhalb der höfischen Kreise sich im Kleidungsstil stark ähneln, wie überlieferte Darstellungen z.B. der Manessischen Liederhandschrift zeigen. Die Bauern trugen durch das gesamt Mittelalter bis zum Knie reichende Tuniken. Der Leibrock war besonders bei den im landwirtschaftlichen Bereich tätigen Herren an den Seiten geschlitzt, um genügend Bewegungsfreiraum zu bieten. In der höfischen Tracht des Adels wurden die Oberkleider seit dem 13. Jahrhundert immer farbenprächtiger gestaltet. Die Kleidung der im landwirtschaftlichen Sektor tätigen Bevölkerungsschichten zeichnete sich hingegen durch dunklere Farben aus. Bei uns finden Sie ein breites Angebot an authentischen Mittelaltertuniken.
Umhang Umhänge und Mäntel zählen zu den ältesten Kleidungsstücken der menschlichen Kulturgeschichte. Das früheste erhaltene archäologische Textilrelikt eines Mantels ist bereits 5000 Jahre alt und gehörte zum Fund der Gletschermumie Ötzi. Doch nicht nur in der Steinzeit, auch in darauffolgenden Epochen war der Mantel fester Bestandteil der Kleidung. So auch im Mittelalter, wo er von beiden Geschlechtern als Schutz vor Kälte und Witterung genutzt wurde und zur allgemeinen Tracht gehörte. Aus dem Kulturkreis der Wikinger zeugen Funde davon, dass deren Mäntel oft mit Fibeln verschlossen wurden. Weitere mittelalterliche Funde in Finnland weisen nach, dass es auch Ausführungen des Umhangs gab, die mit Bändern oder Schnüren fixiert wurden. Zur Form ist festzuhalten, dass frühmittelalterliche Relikte oft einfache Rechteckmäntel darstellen. Ein anderer archäologisch verifizierter Manteltypus, der auch in vielen bildlichen Darstellungen wie Plastik oder Handschriften überliefert wurde, ist der Halbkreismantel. Beispielsweise die Stifterfiguren Ekkehart und Uta am Naumburger Dom aus dem 13. Jahrhundert sind mit Halbkreismänteln dargestellt, die Bänder als Verschlüsse haben. Bei dieser Variante des historischen Umhangs handelt es sich um eines der bekanntesten Elemente der Mittelaltergewandung. Die Halbkreismäntel des Mittelalters waren stets bodenlang und wurden auf der Brust mit Fibeln oder Bändern verschlossen. In der zeitgenössischen Literatur wurde dieses Kleidungsstück oft als 'lang' und 'wît' geschildert – die Adjektive „lang“ und „weit“ deuten auf großes Volumen und Länge des Kleidungsstückes hin. Es ist darüber hinaus gesichert, dass der Halbkreismantel bereits im Frühmittelalter ab ca. 680 Verwendung fand (Relikt des Mantels der Königin Bathilde). Demnach wird also seit dem späten 7. Jahrhundert die halbkreisförmige Mantelform als Alternative zur bis dahin genutzten rechteckigen Variante getragen. Bis zum Spätmittelalter erfreut sich der Halbkreismantel großer Beliebtheit. Ferner ist auch überliefert, dass in der Epoche auch Umhänge getragen wurden, die über eine integrierte Kapuze verfügten. Besonders wurden diese Kapuzenmäntel für Reisen genutzt. Wir führen ein großes Sortiment an mittelalterlichen Umhängen.
Unterwäsche -> Hemd , -> Beinling, -> Bruche
Wadenwickel Auch „Beinwickel" genannt. Ein kunsthistorisches Artefakt, das historische Beinwickel dokumentiert, ist der Oseberg-Teppich. Er zeigt eine weite, bis über die Knie pludernde Pumphose, welche aber an den Unterschenkeln bis zum Knöchel eng am Bein anlag, was durch Wadenbinden oder Strümpfe erzielt wurde. Auch beispielsweise unter den Haithabu-Relikten aus dem 10. Jahrhundert befinden sich Überreste dieser Beinkleidung. Somit gilt dieses am Oberschenkel großzügig geschnittene und am Unterschenkel durch Wickelung eng anliegende Modell als kennzeichnend für die Herrenbekleidung der Wikinger. Aber nicht nur für die Wikingertracht ist die Umhüllung der Beine mit Stoffstreifen charakteristisch, sondern auch für das gesamte Mittelalter. Beispielsweise auf ottonischen Buchmalereien findet sich die Darstellung einer Gewandung aus Tunika und Wadenwickeln. Zahlreiche archäologische Relikte (Wadenbinden sowie Schnallen und Riemen zur Befestigung) und Abbildungen zeugen hiervon. Hauptsächlich waren Wadenbinden Männerbekleidung, doch es gibt auch bildliche Darstellungen aus dem England der Angeln und Sachsen, auf denen Frauen Wadenwickel tragen. Die ältesten Funde von Wadenwickeln im Gebiet des heutigen Deutschlands stammen aus dem 3. oder 4. Jahrhundert, die jüngsten aus dem 10. Jahrhundert. Um Ihnen eine authentische Gewandung bieten zu kkönnen, bieten wir auch mittelalterliche Wadenwickel an.
Waffenrock Das ritterliche Waffenkleid (auch „Wappenkleid“, „Wappenrock“, „Waffenrock“) diente primär zur heraldischen Identifikation des Trägers, den auf diesem Kleidungsstück wurde das Wappen des Trägers abgebildet. Dieses historische Kleidungsstück zählte zu den Obergewändern. Es war ärmellos und kleidförmig, ferner wurde es oft aus Leinen angefertigt. Waffenröcke wurden über dem Harnisch getragen. Diese militärische Gewandung entwickelte sich im 12. Jahrhundert im Verlauf der Kreuzzüge. Doch bis weit nach den Kreuzzügen war es gebräuchlich, als Ritter über dem Panzerhemd und der Rüstung das lange Obergewand des Waffenrocks zu tragen. Zunächst war der Waffenrock einfarbig, doch etwa ab 1300 wird er mit Wappen und Farben verziert. Der Waffenrock (mittelhochdeutsch 'wâpenroc') war im Mittelalter lediglich dem bewaffneten Adel, den Rittern, vorbehalten. Hier gelangen Sie zu unserem Sortiment an authentischen mittelalterlichen Waffenröcken.
Wams Die Wämser sind mittelalterliche Vorstufen unserer heutigen Jacken und Westen. Im Mittelalter waren Wämser seit dem 13. und 14. Jahrhundert fester Bestandteil der Herrenbekleidung. Ursprünglich entwickelten sie sich aus dicken Jacken ähnelnden Kleidungsstücken, die fränkische Ritter im 12. Jahrhundert zur Polsterung unter ihrem Harnisch trugen. Bis etwa 1300 war das Wams ein Untergewand, über dem stets ein Überrock, bzw. eine Tunika getragen wurde. Von da an aber entwickelte es sich im Verlauf des 14. Jahrhundert zum selbstständigen Kleidungsstück der Herren-Oberbekleidung. Ende des 15 Jahrhunderts schließlich galt das bis zur Taille reichende Wams als signifikantester Teil der historischen Herrentracht.
Wappenrock -> Waffenrock